bookmark_borderNein zur Super League, Nein zur beschlossenen Reform – Bayernfans gegen den Ausverkauf des Fußballs

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Mit ihrer Ankündigung zukünftig aus dem europäischen Wettbewerbssystem auszusteigen, schockten 12 internationale Spitzenclubs am Sonntag die Fußballöffentlichkeit.

Mit einer privaten Eliteliga hebeln sie das Grundprinzip jedes Wettbewerbs aus. Es steht nicht mehr der faire, sportliche Wettkampf um Titel im Vordergrund, sondern die finanzielle Planungssicherheit und Gewinnmaximierung von 15 bzw. 20 handverlesenen Vereinen werden zu den obersten Maximen.

Auf den gleichen Prämissen fußt auch die am Montag durchgewunkene Champions League Reform. Mehr Spiele und zusätzliche sichere Qualifikationswege bedeuten garantierte und höhere Einnahmen. Die Super League verabsolutiert nun diese Idee, die hinter der Reform stand.

Trotzdem konnten wir bisher von keinem Vertreter unseres Vereins eine klare Distanzierung von der Teilnahme an einer Super League vernehmen. Wir fordern, dass sich die Verantwortlichen beim FC Bayern klar zu einem Verbleib in den bestehenden Wettbewerbsstrukturen bekennen, statt sich eventuelle Hintertürchen offen zu halten. Die Teilnahme an der Super League darf keine Option sein.

Mit der Abspaltung der 12 Klubs ist auch das zentrale Argument für die gerade beschlossene Champions League Reform, die ständig als Allheilmittel gegen eine solche Superliga ins Feld geführt wurde, hinfällig. Wir fordern den FC Bayern auf, sich für eine Annulierung des Reformbeschlusses und eine Neuaushandlung im Sinne der Fußballfans einzusetzen.

Der FC Bayern hat in dieser turbulenten Zeit die Möglichkeit und Verpflichtung seine Stellung dafür einzusetzen, den Fussball über Worthülsen hinaus bodenständig und demütig zu gestalten.

Südkurve München

bookmark_borderErklärung zu den Spruchbändern beim Covid-Meisterempfang

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Mitten auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie, als allerorten eine Welle der Solidarität durchs Land schwappte, war einer Gruppe privilegierter Fußballfunktionäre nichts wichtiger, als irgendwie die Bundesligasaison zu Ende zu bringen, um ihr Millionen-Business am Leben zu halten. Wie von allen guten Geistern verlassen und ohne einen Funken Respekt vor der Situation in der sich weite Teile der Gesellschaft befanden und befinden, wurde nun der Covid-Meister und -Pokalsieger gekrönt und dann auch noch im Münchner Rathaus empfangen und gefeiert. Es sind Titel, die maximal für den Briefkopf Relevanz haben.

Anstatt mit Respekt und Demut der Situation zu begegnen und ein Konzept für die Zeit nach Corona zu erarbeiten, wurde das Geschäft kompromisslos durchgezogen. Ganz deutlich wurde dabei, dass die Proficlubs nur noch für Geld spielen, entkoppelt von der Gesellschaft und unter Ausschluss dieser, der Basis des Zuschauersports Fußball, den Fans. Dabei gehört der Fußball allen, nicht einer elitären Gruppe Großkopfadn!

Völlig unerwartet kommt das Gebaren dabei allerdings nicht, wenn man z. B. sieht wie Menschen(rechte) geopfert werden, um eine WM mitten in der Wüste durchzuziehen oder das Image eines autokratischen Schurkenstaats für ein paar Millionen Euro mehr reinzuwaschen. Gerade die Verantwortlichen des FC Bayern, seit Jahren regelmäßig in Katar im Trainingslager sowie mit der staatlichen Qatar Airways als Platin-Partner verbunden, scheinen nicht davon gestört, wenn die Menschen(rechte) auf dem Opferaltar serviert werden … wir dagegen schon!

bookmark_borderFUSSBALL OHNE FANS IST NICHTS

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Unsere Meinung zu der Austragung von Geisterspielen zum jetzigen Zeitpunkt sollte allgemein bekannt sein. Wir verweisen an dieser Stelle gerne nochmal auf die Stellungnahmen der Fanszenen Deutschlands vom 16.04. und des Club Nr. 12 vom 25.04.

In den letzten Tagen kursierten einige, um es freundlich auszudrücken, kuriose Vorschläge, wie die möglichen Geisterspiele begleitet werden sollen, um deren naturgemäße triste Atmosphäre zu übertünchen. So sind z.B. Apps im Gespräch, über die Fans vom Sofa aus zur Geräuschkulisse bei der TV-Übertragung beitragen. Fanclubs sollen Zaunfahnen – eigentlich die handgemachten Insignien von Fanclubs, Gruppen und einzelnen Fans, die die Anwesenheit bei dem Spiel bezeugen – online bei Agenturen bestellen und von diesen aufhängen lassen.

Alleine solche Überlegungen anzustellen, ist ignorant gegenüber jenem Akteur, der einem Profifussballspiel und der TV-Übertragung normalerweise die berühmte Atmosphäre verpasst. Das ist der Stadionfan. Er soll künstlich ersetzt werden. So wenig wie möglich soll auf den Ausnahmezustand hinweisen, der ihn davon abhält, die Spiele zu besuchen. Alles soll den Anschein von business as usual machen.

Wer glaubt, er könnte ein Spiel einfach mit einer künstlichen Tonspur unterlegen und so Normalität simulieren, täuscht sich. Er verkennt vollkommen, dass die Bedeutung, die der Fussball mittlerweile hat, aus dem Miteinander vieler Menschen resultiert.  Er verkennt, dass der Profifußball soziales Phänomen ist, das von den Begegnungen der Menschen, dem gemeinsamen Mitfiebern im Stadion, aber zum Beispiel auch in den Kneipen der Stadt, lebt. Fussball alleine vor dem heimischen TV kann auch schön sein. Zu einem Massenphänomen hätte er sich aber so sicher nie entwickelt.

Künstliche Atmosphäre macht Geisterspiele nicht attraktiver. Die Diskussion darüber zeigt lediglich, dass der ein oder andere in einer Blase schwebt, in der nicht mehr ankommt, woraus die herausragende Stellung des Fussballs in unserer Gesellschaft eigentlich resultiert. Sie ist kein gottgegebener Automatismus, sondern beruht auf den Fans und ihren Gemeinschaften, die jeden Spieltag zu etwas Besonderem machen.

Fußball lebt durch seine Fans!

Schickeria München
alarMstufe rot
Club Nr. 12
Colegio
Munich’s Red Pride
Red Fanatic München

bookmark_borderQuarantäne für den Fußball – Geisterspiele sind keine Lösung!

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Die Frage, wann und in welcher Form wieder Profifußball gespielt werden darf, wurde in den vergangenen Tagen und Wochen viel diskutiert. In der nach wie vor teils unübersichtlichen gesellschaftlichen Situation wurden von verschiedenen Akteuren eine Vielzahl ethischer, epidemiologischer und anderer Argumente ins Feld geführt. Im Folgenden möchten wir uns, als bundesweiter Zusammenschluss der Fanszenen und mit Blick auf die DFL-Vollversammlung, zu dem Thema äußern:

Die Wiederaufnahme des Fußballs, auch in Form von Geisterspielen, ist in der aktuellen Situation nicht vertretbar – schon gar nicht unter dem Deckmantel der gesellschaftlichen Verantwortung. Eine baldige Fortsetzung der Saison wäre blanker Hohn gegenüber dem Rest der Gesellschaft und insbesondere all denjenigen, die sich in der Corona-Krise wirklich gesellschaftsdienlich engagieren. Der Profifußball ist längst krank genug und gehört weiterhin in Quarantäne.

Wir vertreten die klare Position, dass es keine Lex Bundesliga geben darf. Fußball hat in Deutschland eine herausgehobene Bedeutung, systemrelevant ist er jedoch ganz sicher nicht. Beschränkungen, die für vergleichbare Bereiche der Sport- und Unterhaltungsindustrie gelten, müssen auch im Fußball Anwendung finden. In einer Zeit, in der wir alle sehr massive Einschränkungen unserer Grundrechte im Sinne des Gemeinwohls hinnehmen, ist an einen Spielbetrieb der Bundesligen nicht zu denken. Wenn seit Wochen über einen Mangel an Kapazitäten bei CoVid-19-Tests berichtet wird, ist die Idee, Fußballspieler in einer extrem hohen Taktung auf das Virus zu untersuchen, schlicht absurd. Ganz zu schweigen von der Praxis eines Fußballspiels mit Zweikämpfen, eines normalen Trainingsbetriebes in Zeiten von Versammlungsverboten und eines gemeinsamen Verfolgens potenzieller Geisterspiele durch Fans.

Die Rede von gesellschaftlicher Verantwortung und Pläne für exklusive Testkontingente (über 20.000 Stück) für den Profifußball passen nicht zusammen. Wir verstehen, dass Vereinsfunktionäre durchaus rechtliche Verpflichtungen haben, im Sinne des finanziellen Wohls ihres Vereins zu handeln. In einer Situation jedoch, in der die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft vor enormen Herausforderungen stehen, ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass offenbar sämtliche Bedenken hintenangestellt werden, wenn es darum geht, den Spielbetrieb möglichst lange aufrechtzuerhalten, bzw. erneut zu starten.

Ganz offensichtlich hat der Profifußball viel tieferliegende Probleme. Ein System, in das in den letzten Jahren Geldsummen jenseits der Vorstellungskraft vieler Menschen geflossen sind, steht innerhalb eines Monats vor dem Kollaps. Der Erhalt der Strukturen ist vollkommen vom Fluss der Fernsehgelder abhängig, die Vereine existieren nur noch in totaler Abhängigkeit von den Rechteinhabern.

Die Frage, weshalb es trotz aller Millionen keinerlei Nachhaltigkeit im Profifußball zu geben scheint, wie die Strukturen und Vereine in Zukunft robuster und krisensicherer gemacht werden können, wurde zumindest öffentlich noch von keinem Funktionär gestellt. Das einzig kommunizierte Ziel ist ein möglichst schnelles ,,Weiter so!‘‘, das jedoch lediglich einer überschaubaren Zahl an Beteiligten weiterhin überragende Einkünfte garantiert. Das Gerede von zigtausenden Jobs halten wir in den meisten Fällen schlicht für einen Vorwand, weiterhin exorbitante Millioneneinkünfte für wenige extreme Profiteure zu sichern. Dies zeigt sich auch in der absoluten Untätigkeit des DFB, im Hinblick auf den Fußball unterhalb der 2. Bundesliga. Dass Geisterspiele hier viel stärkere Folgen hätten, als in den Ligen der DFL, wird ausgeblendet. Hauptsache das „Premiumprodukt“ kann weiterexistieren. Hier wird der DFB seiner Rolle nicht nur nicht gerecht, er zeigt auch wiederholt, wessen Interessen er vertritt.

Seit Jahren fordern Fans Reformen für eine gerechtere Verteilung der TV-Einnahmen und kritisieren die mangelnde Solidarität zwischen großen und kleinen Vereinen. Wir weisen auf Finanzexzesse, mangelnde Rücklagenbildung und die teils erpresserische Rolle von Spielerberatern hin. Die Gefahr der Abhängigkeit von einzelnen großen Geldgebern haben wir anhand von Beispielen wie Carl Zeiss Jena und anderen immer wieder aufgezeigt.

Spätestens jetzt ist es aller höchste Zeit, dass sich Fußballfunktionäre ernsthaft mit diesen Punkten auseinandersetzen. Die jetzige Herausforderung ist auch eine Chance: Die Verbände sollten diese Krise als solche begreifen und die Strukturen des modernen Fußballs grundlegend verändern. Es ist höchste Zeit!

In diesem Zusammenhang fordern wir:

– Der aktuelle Plan der DFL, den Spielbetrieb im Mai in Form von Geisterspielen wieder aufzunehmen, darf nicht umgesetzt werden. Wir maßen uns nicht an, zu entscheiden, ab wann der Ball wieder rollen darf. In einer Situation, in der sich der Fußball auf diese Weise so dermaßen vom Rest der Gesellschaft entkoppeln würde, darf es jedoch nicht passieren.

– Eine sachliche Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage muss forciert und eine Abkehr vom blinden Retten der TV-Gelder vollzogen werden. Auch ein möglicher Abbruch der Saison darf kein Tabu sein, wenn die gesellschaftlichen Umstände es nicht anders zulassen. In diesem Fall sollten nicht nur Horrorszenarien in Form von drohenden Insolvenzen skizziert werden, sondern Lösungsmöglichkeiten in Form von Förderdarlehen, erweiterten Insolvenzfristen und anderen Kriseninstrumenten, denen sich auch die restliche Wirtschaft stellt, diskutiert werden.

– Eine kommende Lösung muss maximal solidarisch sein. Es darf unter den Vereinen keine Krisengewinner- und verlierer geben. Die Schere zwischen ,,groß‘‘ und ,,klein‘‘ darf nicht noch weiter auseinandergehen. Ausdrücklich schließen wir damit auch die Vereine der dritten Liga und der Regionalligen mit ein, für die Geisterspiele ohnehin keine Option sind.

– Die Diskussion über grundlegende Reformen, um den Profifußball nachhaltiger und wirtschaftlich krisensicherer zu gestalten, muss jetzt beginnen. Sie darf nicht nur von Fans und Journalisten geführt werden, sondern ist die zentrale Aufgabe der Verantwortlichen der Clubs und Verbände. Strukturen und Vereine müssen auf einen finanziell und ideell sicheren Boden zurückgeholt werden. Dabei muss die 50+1-Regel weiterhin unberührt bleiben.

Die Phase einer von der restlichen Gesellschaft komplett entkoppelten Fußballwelt muss ein Ende haben!

Fanszenen Deutschlands im April 2020

bookmark_borderStellungnahme zum Hausverbot wegen „Bayern-Amateure gegen Montagsspiele“

Am 17. Februar 2020 trafen die Bayern-Amateure auf den Halleschen FC – ein Montagsspiel. Während die DFL im Dezember 2018 zwar spät, aber besser spät als nie, auf die anhaltenden Fanproteste gegen fanunfreundliche Anstoßzeiten reagierte und mit Auslauf des aktuellen TV-Rechte-Vertrags zur Saison 2021/2022 die Abschaffung der Montagsspiele in der 1. und 2. Liga verkündete, wartet man bis heute vergeblich auf eine derartige Reaktion vom DFB, unter dessen Zuständigkeit die 3. Liga fällt. So prangte bei besagtem Montagsspiel gegen Halle ein „Bayern-Amateure gegen Montagsspiele“-Transparent auf der Gegengerade der Hermann-Gerland-Kampfbahn.

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Montagsspiele stehen sinnbildlich für Spieltermine, die die maximale Distanz zum Stadionpublikum darstellen. Den aktuell dem FC Bayern München bzw. der ausgelagerten Fußball-AG vorstehenden Personen, namentlich Karl-Heinz Rummenigge und Jan-Christian Dreesen, ist es nun gelungen diese scheinbar größtmögliche Entfremdung noch einmal um Längen zu übertreffen, indem sie „aufgrund [der] nachweislichen Beteiligung bzgl. des unerlaubten Einbringens und Einsatzes“ des „Bayern-Amateure gegen Montagsspiele“-Transparents ein unbefristetes Hausverbot aussprachen, welches einem örtlichen Stadionverbot gleichkommt, ist es doch sowohl für die Arena, die Hermann-Gerland-Kampfbahn, das Nachwuchsleistungszentrum als auch für das Trainingsgelände an der Säbener Straße gültig.

Uns ist weder bekannt, ob Karl-Heinz Rummenigge das „Bayern-Amateure gegen Montagsspiele“-Transparent mit den Worten, dass man nun nicht zur Tagesordnung übergehen könne, quittiert hat, noch, ob er den Reinigungsfantasien Vorschub leisten möchte, welche die Funktionäre im deutschen Fußball umtreibt. Schon das vor wenigen Wochen aufgeführte Manöver Rummenigges, die Beleidigungen eines Milliardärs, der wie er selbst für das pervertierte, gierige Fußballbusiness steht, durch die in Dauerschleife wiederholenden Schlagwörter Rassismus und Diskriminierung moralisch aufzuladen, war so durchschaubar wie amoralisch und perfide. „Wir haben viel zu lange die Augen zugemacht, was in gewissen Kurven oder in vielen Kurven, eigentlich in allen, passiert ist. Wir haben viel zu viel gestattet und mit dem heutigen Tage muss ein Umdenken stattfinden. Man muss jetzt mit aller Intelligenz […] dagegen vorgehen.“ ließ sich Rummenigge zitieren. Nun scheint die Maskerade gänzlich zu fallen, wird sich doch – mit aller Intelligenz – Methoden bedient, auf die selbst die Partner aus autokratischen Herrscherkreisen neidisch und anerkennungsvoll blicken dürften.

Vom DFB bzw. dessen Präsident Fritz Keller ist überliefert, dass diskutiert werden müsse, „wo bei Kritik, die selbstverständlich zulässig ist, auch wenn sie überzeichnet daherkommt, künftig die rote Linie verläuft“. „Bayern-Amateure gegen Montagsspiele“ ist wortwörtlich genommen wahrscheinlich nicht einmal Kritik, wohl eher eine Haltung, jedenfalls kommt sie alles andere als überzeichnet daher und so maßen sich Rummenigge und Dreesen an, die rote Linie so zu definieren, dass fortan jedes Spruchband und jede Zaunfahne unabhängig vom Inhalt zum örtlichen Stadionverbot führen kann. Die von Großmannssucht infizierten Funktionäre setzen zum Großreinemachen an, denn „Bayern-Amateure gegen Montagsspiele“ scheint nicht Teil der von Rummenigge beschworenen „Stadionkultur, um die uns ganz Europa beneidet [und die] wieder von Vernunft und Menschlichkeit bestimmt werden muss“, zu sein.

Dabei sei die Frage gestellt, ob ein Anerkennen der Menschenrechte nicht Grundvoraussetzung für „Vernunft und Menschlichkeit“ ist. Wer gegenüber dem eigenen Geldgeber Katar nicht klar und unmissverständlich für Menschenrechte eintritt, verspielt nicht nur jedwede Glaubwürdigkeit, sondern bringt den gesamten FC Bayern in Verruf. Die Aussage von Präsident Hainer, der FC Bayern stünde „für die Werte Toleranz, Respekt und Vielfalt“ entlarvt sich spätestens mit willkürlich ausgesprochenen Hausverboten, was aber auch nicht weiter verwundert, wenn, wie im Zuge der Corona-Pandemie geschehen, die zur Schau gestellte Intoleranz und Einfalt Rummenigges soweit geht, dass mit „der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung des Fußballs“ gemeint ist, „am Ende des Tages“ die Finanzen über die Gesundheit und in der Folge auch über Menschenleben zu stellen. Es ist offensichtlich woran es krankt: Es fehlt an einer Funktionärskultur, um die uns ganz Europa beneidet und die von Vernunft und Menschlichkeit bestimmt werden muss!

Auch wenn der DFB davon Lichtjahre entfernt ist, liegt es nun auch an ihm, zu beweisen, ob nach all den vollmundigen Worten, dass es „eine Selbstverständlichkeit und Konsens“ sei, dass Stadien nicht zu „kritikfreien Räumen“ umgestaltet und die Meinungsfreiheit eingeschränkt werde, diese auch mit Inhalt zu füllen, oder ob aber akzeptiert wird, dass die geschaffene Diktatur des Geldes für Rummenigge und Dreesen „unter dem Deckmantel der Demokratie“, wie vonseiten des FC Bayern auch schon mal auf die vorgebrachte Kritik an der Partnerschaft mit Katar reagiert wurde, nun auch die Mittel von Despoten bereithält. So bleibt die Frage, ob nicht diejenigen die freie Meinungsäußerung beschädigen, die nun dem Redner der vor wenigen Wochen vom Club Nr. 12 veranstalteten Podiumsdiskussion „Katar, Menschenrechte und der FC Bayern – Hand auf, Mund zu?“ wegen eines „Bayern-Amateure gegen Montagsspiele“-Transparents ein Hausverbot erteilen?

Wenn sich die Verantwortlichen des FC Bayern zum Ziel gesetzt haben, den Spielraum, in dem Kurven ihrer Meinung nach kritisch sein dürfen, weiter zu beschränken, werden sie auf nicht gekannten Widerstand stoßen. Diese Farce wird nicht akzeptiert!

Munich’s Red Pride

HV

bookmark_borderDie Clubfarben sind ROT und WEISS

Das steht gleich zu Beginn der Vereinssatzung des FC Bayern München e.V. unter §1 geschrieben. Die Clubfarben und damit auch die farbliche Gestaltung der Spielkleidung stellen im Fußballsport einen unverkennbaren Wiedererkennungswert dar und sind somit Ausdruck einer Vereinsidentität. Folgerichtig standen von Beginn der Bundesliga-Zeit bis Anfang der 90er nicht nur die rot-weißen Trikots charakteristisch für den FC Bayern, sondern auch der Begriff „Rothosen“ war unzweifelhaft mit unserem Verein verbunden.
Legendär ist die Forderung von Sammy Kuffour 2000 bei der Meisterfeier auf dem Rathausbalkon: „Wir wollen rot-weiße Trikots!“. Die jüngsten Vereinserfolge, die magischen Nächte von Milano 2001 und Wembley 2013, wurden in roter Spielkleidung bejubelt.
Wir wollen unsere Mannschaft in ROT und WEISS spielen sehen. Die Clubfarben sind ROT und WEISS.
Schaut auf unsere Facebookseite, verbreitet unsere Aktion bei Euren Freunden, werdet mit Eurem Fanclub Unterstützer, in dem Ihr Euch bei ClubfarbenRotWeiss@gmail.com meldet.

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bookmark_borderBayern Amateure – FV Illertissen 05.08.2018

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Danke Rainer Ulrich für 12 Jahre Hingabe und erfolgreiche Arbeit!

Diese kleine Aktion hätten wir gerne heute im Stadion, der Hermann-Gerland-Kampfbahn, dem Ort an dem Rainer Ulrich mit Akribie und Herzblut 12 Jahre gewirkt hatte, gezeigt. Einzig und allein unser eigener Verein, der FC Bayern München, untersagte uns, die Aktion im Stadion durchführen zu können.

Wir sahen die 12 Jahre, in welchen sich Rainer Ulrich in den Dienst des FC Bayern München stellte, in Position des Chef- wie Co-Trainers der Bayern-Amateure den Weg zahlreicher Talente ebnete, als äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit (berücksichtigt man die vorgefundenen Bedingungen) und sehen es als das Mindeste, dass sich nach dem doch etwas unvermittelten Abschied nach Kiel, von Vereinsseite würdig für die Zeit bedankt wird.

Somit tut es uns gegenüber Rainer Ulrich leid, dass wir leider die heutige Aktion nicht im Stadion, seinem und unserem angestammten Platz durchführen konnten, bedanken uns dennoch im Namen des FC Bayern München für all das aufgebrachte Engagement, die fußballerische Expertise und die nie verlorene Bodenständigkeit, mit der Rainer Ulrich auch so manch einen Jungstar erdete.

bookmark_borderVfB Eichstätt – Bayern Amateure 12.07.2018

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Regionalliga Bayern: Unsere Amateure – Preise wie bei den Profis!

Am Donnerstagabend steht für die Bayern-Amateure das Auftaktspiel der neuen Regionalliga-Saison beim VfB Eichstätt an. Anstatt uns direkt wieder dem sportlichen Geschehen widmen zu können, dem Ziel Aufstieg in Liga 3, müssen wir, eher als uns lieb ist, wieder auf die Eintrittskartenpreise in der 4. Liga zurückkommen.

Wir veröffentlichten im Rückblick auf die vergangene Saison bereits einen Kommentar zu den (teilweise) unverschämt hohen Eintrittskartenpreisen diverser Vereine, deren Preisgestaltung sich eher an der Bundesliga, denn an der Realität der dörflich geprägten Viertklassigkeit der Regionalliga Bayern orientierte.

Nun wartet bereits die nächste böse Überraschung, ruft der VfB Eichstätt für einen Stehplatz, wie dem beigefügten Screenshot des Vorverkaufs zu entnehmen ist, 13,20 € auf.

13,20 € … in der vierten Liga … eine Unverfrorenheit!

Man fragt sich, ob der VfB Eichstätt sich schon in der 1. Bundesliga wähnt, betrug der Eintrittspreis beim Bundesliga-Gastspiel des FC Bayern München bei Hannover 96 im April diesen Jahres doch 14,00 € für eine Stehplatzkarte. Wir haben extra noch einmal beim DFB und BFV nachgefragt, ob etwa eine Ligenreform an uns vorbeigegangen sei, doch die Regionalliga Bayern liegt weiterhin drei Ligen unter der 1. Bundesliga.

Deutlicher kann man die eklatante Diskrepanz zwischen dem in der Regionalliga Bayern aufgerufenen Eintrittspreis und der sportlichen Bedeutung dieser Liga kaum unterstreichen.

Bedenkt man, dass der gastgebende Verein, der VfB Eichstätt, zudem unsere vor gut zwei Wochen erstmals übermittelte Anfrage nach den Kartenpreisen für die neue Saison, auch auf nochmaliges Nachhaken, unbeantwortet ließ, doch ein Vorgang, der gepaart mit dem in keinem Verhältnis zur Ligazugehörigkeit passenden Eintrittspreis für eine ausgeprägte Selbstherrlichkeit zu stehen scheint.

Es drängt sich die Annahme auf, dass man sich beim VfB Eichstätt durchaus bewusst ist, dass man das vom BFV erhaltene Eröffnungsspiel missbraucht, um sich, auch mit der Zugkraft des FC Bayern München bzw. den Bayern-Amateuren, die Taschen ordentlich voll zu machen. Mit dem Schweigen scheint man wohl einem zuvor aufkommenden Unverständnis über die Preise aus dem Weg gehen zu wollen, hat doch der FC Bayern München bzw. das Junior Team (in Person von Leiter Spielbetrieb Sebastian Dremmler) bereits bei der Tagung aller Regionalliga-Vereine klar den Standpunkt kommuniziert, dass der FC Bayern maximal 10 € als Eintrittspreis akzeptieren werde.

Auch unser Torjäger aus der Saison 2014/2015 Gerrit Wegkamp (37 Spiele und 15 Tore für die Bayern-Amateure) hat zu den Eintrittskartenpreisen eine klare Meinung: „Fußball lebt von den Fans. Gerade in einer regionalen Liga können Vereine froh sein, wenn sich so viele Menschen Woche für Woche begeisternd hinter ihre Mannschaften stellen und diese anfeuern. Deshalb bin ich der Meinung, dass die Vereine es diesen Leuten nicht durch überzogene Preise immer schwerer machen sollten. Lieber sollen die Vereine sich über ein Fusballfest freuen. Fußball muss bezahlbar bleiben – auch in der Regionalliga Bayern!“

Wir verweisen in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf die im letzten Spätsommer getroffene Aussage des DFB-Präsidenten Reinhard Grindel: „Der Fußball in Deutschland steht auch für Stehplätze, faire Eintrittspreise und die 50+1-Regel.“ Faire Eintrittsprese und 13,20 € in Liga 4 … das klingt wie Hohn und Spott.

Bei 13,20 € scheint sich die von Grindels Präsidiumskollege und BFV-Vorsitzenden Dr. Koch geleitete Regionalliga Bayern wohl zumindest im Bezug auf die ungesunden, wenn nicht gar unverschämten Eintrittspreise, als die von ihm propagierte „Champions League der Amateure“ zu erweisen.

bookmark_borderFC Bayern – Augsburg 18.11.2017

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The paper your regulations are written on is not worth a penny!

75€ in Paris und 59+1€ in Glasgow, damit bewegte sich die diesjährige Gruppenphase bereits weit jenseits vertretbarer Eintrittskartenpreise, doch das Maß an Unverschämtheit und Absurdität war noch nicht erreicht. Der RSC Anderlecht rief für den Großteil der Karten im Gästeblock nun 100€ auf.

100€, es ist immer noch surreal. Ein Fußballspiel 100€?

Selbst für ein Europapokalfinale wäre das nicht akzeptabel, wie etwa auch Uli Hoeneß im Vorfeld des 2012 in München ausgetragenen Finals anmerkte. Die von der UEFA festgelegten Preise, die damals bei 70€ begannen, wurden vom Präsident des FC Bayern München damit kommentiert, dass er diese nicht in Ordnung fände und es ihm selbst dabei schlecht werden würde. Doch beim RSCA handelt es sich nicht ums Finale, auch nicht um ein spannendes Halbfinale, sondern um ein Spiel in der Gruppenphase beim sportlich schwächsten Gegner. Noch 2011 haben wir im Europapokal-Achtelfinale, welches die Finalpaarung der Vorsaison darstellte, bei Inter im San Siro 18€ für die Eintrittskarte gezahlt. 

Die Gier scheint keine Grenzen zu kennen und geht soweit, dass sich die Vereine in ihrer Arroganz selbst über bestehende Regularien hinwegsetzen. Auch beim RSC Anderlecht scheint man unter Financial Fairplay zu verstehen, dass Millionen-schwere Vereine den Fans auch noch den letzten Cent aus der Tasche ziehen.

In Artikel 19 der UEFA Safety Regulations steht geschrieben: „the price of tickets for supporters of the visiting team must not exceed the price paid for tickets of a comparable category that are sold to supporters of the home team.”

Der RSC Anderlecht verkaufte die Karten im Heimbereich für die drei Spiele in der Gruppenphase im Paket. In der den im Unterrang befindlichen Gästeblöcken S5 und S6 vergleichbaren Kategorie im Heimbereich (Blöcke S1-S2 und N1-N4) betrug der Preis für das 3er Paket 120€ für Jahreskartenbesitzer und 180€ für Nicht-Jahreskarteninhaber, damit ergibt sich pro Spiel ein Preis von 40€ bzw. 59+1€. Uns knöpft man für die 173 Karten im Unterrang jedoch 70€ ab. Hier stellt sich zusätzlich die Frage, wieso Celtic beim RSC Anderlecht noch etwa 250 Karten in der „billigeren“ Kategorie erhielt, der FC Bayern aber nur 173.

In der den im Oberrang befindlichen Gästeblöcken S14-S17 vergleichbaren Kategorie im Heimbereich (Blöcke S11-S13, N11-N17) kostete das 3er Paket 140€ für Aboinhaber bzw. 225€ für die, die keine Jahreskarte haben. Pro Spiel sind das wiederum 46,66€ bzw. 75€. Dagegen stellt der RSC Anderlecht dem FC Bayern für die Gästeblöcke im Oberrang jeweils 100€ in Rechnung.

Hier liegt unseres Erachtens ein klarer Verstoß gegen die UEFA-Regularien vor. Die UEFA ist gefordert, dass die zu viel bezahlten Beträge den Bayern-Fans rückerstattet werden. Oder sind die Regularien das Papier nicht wert, auf welchem sie geschrieben stehen?

Eigentlich sollte dieses Maß an Unverschämtheit und Abzocke auch die Ticketabteilung und Fanbetreuung des FC Bayern München interessieren. Diese wurden auch längst davon in Kenntnis gesetzt, doch scheint man dort zu sehr damit beschäftigt die Fans in den sozialen Medien zu betreuen.

Die vom FC Bayern München verkündete, durchaus nett gemeinte Subventionierung der 100€-Tickets, verkommt damit zu einer PR-Aktion, denn würde es wirklich um vernünftige Eintrittskartenpreise gehen, dann würde man in vorliegendem Beispiel, den RSC Anderlecht auffordern, sich an die Ticketregularien zu halten und entsprechend eine Rückerstattung einfordern bzw. gegebenenfalls die UEFA einschalten!

Im Vorfeld des eingangs erwähnten Europapokalfinales 2012 in München strich Uli Hoeneß zudem heraus, dass er den Fan nicht als Melkkuh betrachten würde. Dementsprechend gehen wir davon aus, dass der FC Bayern München nun verspätet den RSC Anderlecht auffordert, dass seine Fans nicht gemelkt werden, die Regularien einzuhalten und zu viel gezahlte Eintrittskartenpreise zurückzuerstatten sind.

Doch auch in München müssen die Gästefans in der Europapokal-Gruppenphase bereits 50€ zahlen. Wie auch Uli Hoeneß („Wir betrachten den FC Bayern längst nicht mehr als einen Fußballverein, sondern als eine soziale Veranstaltung“) vor wenigen Wochen auf dw.com nochmal unterstrich, sind auch wir der Meinung, dass Fußballvereine eine soziale Verantwortung haben, sodass der FC Bayern München mit positivem Beispiel vorangehen sollte und den Gästefans faire Preise gewähren sollte. Eintrittspreise runter!

Noch 2010 vertrat der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, dieselbe Meinung: „Der FC Bayern soll für alle Fans erschwinglich bleiben“. Das ist jedoch längst nicht mehr der Fall. Es muss sich endlich dafür eingesetzt werden, dass auch auf europäischer Ebene die Ticketpreise in ihrer Höhe gedeckelt werden und die Gästefans generell nicht mehr zahlen als die billigste Karte im Heimbereich!

Munich’s Red Pride


The paper your regulations are written on is not worth a penny!

75 euro in Paris and 59+1 euro in Glasgow with prices like that this year’s group stage has already moved far beyond reasonable ticket prices, however the limit of impudence and absurdity was not reached yet. The football club R.S.C. Anderlecht demanded for the majority of the tickets in the away sector a price of 100 euro (for a single ticket).

100 euro, it is still very hard to believe one’s own eyes. One hundred euro for a football match?

A price like that wouldn’t be acceptable even for a final match in a European club competition, like “Uli Hoeneß” commented in the run-up to the Final of the UEFA Champions League 2012 in Munich. At that time the ticket prices set by the UEFA began at 70 euro, the president of the FC Bayern Munich criticized that this price level was not all right and enough to make himself ill. But in this case we’re not talking about a final match, not even a thrilling semi-final, but an encounter in the group stage with the sporty weakest opponent. Only in 2011 we paid 18 euro for a ticket in the round of the last sixteen at the match against Inter Milan in the San Siro, which by the way where the same teams playing as in the final of the prior season.

It seems that the greed knows no limit and goes so far, that some clubs in their arrogance even ignore existing regulations. Also the football club R.S.C. Anderlecht seems to understand the term “financial fair play” in the way that clubs worth millions of euros get the last money out of football fans.

In Article 19 of the UEFA Safety Regulations it’s laid down that: „the price of tickets for supporters of the visiting team must not exceed the price paid for tickets of a comparable category that are sold to supporters of the home team.

The tickets for the home section were sold by R.S.C. Anderlecht in a package with all three group stage matches together. A price category in the home sector (S1, S2 and N1-N4) comparable to the away sector located in the lower tier (S5 and S6) costs in such a package 120 euro for subscribers or 180 euro for none subscribers. Divided by three this makes 40 euro or 59+1 euro for one match. But for our match in Anderlecht we have to pay 70 euro for the 173 tickets in the lower tier of the away sector.

A price category in the home sector (S11-S13, N11-N17) comparable to the away sector located in the upper tier (S14 -S17) costs in such a package 140 euro for subscribers or 225 euro for none subscribers. In comparison the R.S.C. Anderlecht charges the FC Bayern Munich 100€ for a single ticket for the away sector in the upper tier of the stadium.

In our opinion this is an obvious violation of the UEFA regulations. It’s now their turn to make sure that the supporters of Bayern Munich are refunded the amounts they’ve paid too much for their tickets in the away sector. Or are these regulations not worth the paper they’re written on?

Actually this kind of insolence and rip-off should interest the ticket office and Fan supporters of the FC Bayern Munich as well. These were also notified long since, but it seems they’re both too busy to look after the fans in the social media.

The quite nicely meant subsidization of the 100 euro tickets announced by FC Bayern Munich a few weeks ago decays therefore to a simple PR act, because, if they were really interested in reasonable ticket prices they would request the R.S.C Anderlecht to respect the ticket regulations and accordingly to demand a refund or if necessary to call in the UEFA.

In the run-up to the European Cup Final 2012 mentioned above “Uli Hoeneß” stressed that he would not look at the football fan as a cash cow. Correspondingly we resume that the FC Bayern Munich will now request belatedly the R.S.C Anderlecht to respect the regulations and to refund the admissions paid too much to its fans.

However also in Munich the away fans have to pay 50 euro for Champions League matches in the group stage. Just like “Uli Hoeneß” („We no longer consider FC Bayern as a football club, but as a social event“) emphasized a few weeks ago on “dw.com” we agree that football clubs do have a social responsibility so that Bayern Munich should lead by example and grant the away fans fair ticket prices.

In 2010, the CEO of FC Bayern, “Karl -Heinz Rummenigge”, shared the same opinion: “The FC Bayern should be affordable to all of its fans”. But it is not anymore. It must finally be ensured that ticket prices at European matches are limited and generally the away fans never pay more than the cheapest admission in the home sector.

Munich’s Red Pride

bookmark_borderFC Bayern – Freiburg 14.10.2017

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Financial Fairplay umsetzen! Faire Preise auch für Gästefans!

Vor wenigen Wochen stellten wir bei unserem Gastspiel in Paris die Frage, inwieweit die Grundwerte der Französischen Republik „Liberté, Égalité“ noch der gesellschaftlichen Realität entsprechen. Dort wird der nach den Terroranschlägen 2015 verhängte und seitdem immer wieder verlängerte Ausnahmezustand auch im Fußball missbräuchlich und willkürlich angewandt, um beispielsweise Gästefans in der Anzahl zu limitieren, in der Bewegungsfreiheit einzuschränken oder gleich komplett auszusperren.

Im selben Zusammenhang wurde auch auf mäßige Eintrittskartenpreise und den generellen respektvollen Umgang mit Fußballfans hingewiesen. Dieser respektvolle Umgang sollte auch den Gästefans in München zustehen (sofern man bei diesem Gästeblock fernab vom Spielgeschehen, den seit zwei Jahren eigens vor den Gästeblöcken installierten Drehkreuzen sowie der sinnfreien Spuckschutz-Konstruktion, überhaupt noch die Wörter „respektvoll“ oder „gastfreundlich“ verwenden kann).

In München gibt es bekanntlich keinen Stehplatzbereich für Gästefans, während die Regularien der DFL allerdings neben einem Gästekontingent von 10 % der Stadionkapazität, für den Gästesektor auch ein Mindestsatz von 10 % der im Stadion verfügbaren Stehplatzkontingente vorschreiben (vgl. Spielordnung der DFL §3 Organisation der Veranstaltung, Art 4.1). Soweit keine oder nicht genügend Stehplätze im Gastbereich vorhanden sind, ist dem Gastverein stattdessen eine entsprechende Anzahl an Sitzplätzen im Gastbereich zum Preis der Stehplatz-Tageskarten für das betreffende Spiel zur Verfügung zu stellen.

Die Arena in Fröttmaning verfügt mittlerweile über 15.930 Stehplätze. Folglich müssten den Gästefans mindestens 1.593 Karten zum Preis der Stehplätze von 15 € (Kat. 5) zur Verfügung gestellt werden. Die Realität sieht allerdings anders aus. Die Gästefans erhalten unseren Informationen nach nur 1.192 Karten zum Preis von 15 € und damit bei weitem nicht das volle ihnen zustehende Kontingent. Leider zeigte man sich von Seiten der Ticketingabteilung des FC Bayern München trotz unserer Nachfrage und Beanstandung nicht gesprächsbereit.

Wir würden es begrüßen, wenn es die Ticketingabteilung auch im Umgang mit den Gästefans wie Vereinspräsident Uli Hoeneß, dem „Vater Teresa vom Tegernsee und Nelson Mandela der Säbener Straße“[1], der den „Fan nicht als Melkkuh betrachtet“[2], halten würde.

Entsprechend muss den Gästefans mindestens die in den Regularien der DFL vorgeschriebene Anzahl an Karten zum Preis von 15 € zur Verfügung gestellt werden. Auch hier würden wir es begrüßen, wenn sich die Ticketingabteilung des FC Bayern München an die Worte des Vereinspräsidenten Uli Hoeneß halten würde: „Gerechtigkeit ist ein ganz wichtiges Element in unserer Gesellschaft.“[3]

Es wäre nicht mehr als gerecht, den Gästefans, die bereits in der Arena gastierten, die zu viel bezahlten Eintrittsgelder zurückzuerstatten und ab sofort den Gästefans zumindest die von der DFL festgesetzte (übrigens ohnehin verschwindend gehaltene) Mindestanzahl an Karten zum Stehplatzpreis zur Verfügung zu stellen.

Für Rückfragen stehen wir unter FinancialFairplay@web.de zur Verfügung.

Heute leben wir und heute wollen wir handeln. Handeln wir! Eintrittspreise runter!

Munich’s Red Pride


[1] Karlheinz Rummenigge (2012): Laudatio zum 59.+1 Geburtstag von Uli Hoeneß
[2] Uli Hoeneß (2012): Kommentar zu den Eintrittskartenpreisen der UEFA fürs Europapokalfinale auf einer Veranstaltung der IHK München (sid)
[3] Uli Hoeneß (2017): Interview geführt von Niels Eixler auf dw.com [09.10.2017]

Etwaiges fehlerhaftes Zitieren und formale Fehler der Quellenangaben sind zu entschuldigen, bisher blieb es ausschließlich Robert Lewandowski vorenthalten einen akademischen Grad am FCB-Campus zu erlangen.