bookmark_borderSaison 22/23: 5. Trikot im 17. Spiel ?!

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Im 17. Pflicht-Spiel der noch jungen Saison 22/23 (10x Bundesliga, 4x Europapokal, 2x DFB-Pokal, 1x Supercup) wurde in der 2. Pokal-Runde beim Gastspiel in Augsburg bereits das FÜNFTE (farblich) unterschiedlich gestaltete Trikot getragen.

Wobei allein in den zusammengerechnet bisher nur 12 Spielen der Bundesliga und des DFB-Pokals alle 5 getragen worden sind. Macht fast alle zwei Spiele ein neues Trikot …

Saison 22/23: 5. Trikot im 17. Spiel ?!
Das ist der Fussballclub Bayern München – nicht die Kleiderkammer der Augsburger Puppenkiste

bookmark_border500% PRICE INCREASE? FUCK YOU! ERKLÄRUNG ZU DEN EINTRITTSPREISEN FÜR DAS SPIEL VIKTORIA PILSEN – FC BAYERN

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Wir protestieren gegen die Eintrittskartenpreise, die Viktoria Pilsen für das Europacup-Spiel gegen unsere Mannschaft aufruft. Die günstigste Tageskarte kostet 70 Euro, was einer Preissteigerung von 500% gegenüber dem üblichen Preisniveau von Viktoria Pilsen in der Liga entspricht. Es ist eine Respektlosigkeit, wie hier den Fans in die Tasche gegriffen wird.

UEFA – YOUR PRICE CAP IS USELESS

Vollkommen überteuerte Kartenpreise in der Champions League sind ein Dauer-Thema. Die UEFA hat deswegen eine absolute Preisobergrenze von 70 Euro für die günstigste Gästekategorie eingeführt. Diese Preisobergrenze geht an der Lebensrealität der Fans vorbei, sie ist viel zu hoch angesetzt. Der Fußball braucht sozial-verträgliche Eintrittspreise, um seinem eigenen Anspruch gerecht zu werden, für alle Fans zu sein. Den Fans wird der letzte Penny aus der Tasche gezogen.

Unser Kartenpreis bei Viktoria Pilsen ist eins von vielen Beispielen dafür, dass es eine striktere Regulierung braucht, weil die Vereine eine Obergrenze, die sicherlich auch die höhere Wertigkeit von Spielen in der KO-Phase in Ländern mit einem generellen höherem Eintrittskarten-Preisniveau gerecht werden sollte, als Aufforderung verstehen, das Maximum herauszuholen, wenn nicht sogar sie mit Taschenspielertricks zu umgehen. Die einfache Antwort ist eine Preisobergrenze, die klar und einfach ist, dem Anspruch RESPECT FANS gerecht wird und allen Fans aus allen sozialen Schichten und aus allen europäischen Ländern den Zugang zum schönsten Spiel ermöglicht: TWENTY IS PLENTY!

Wenn Wille oder Kraft fehlen, eine solche klare Regelung durchzusetzen, gibt es weitere Vorschläge auf dem Tisch, eine bessere Regelung als die aktuelle zu finden.

Wir sehen natürlich auch den Aspekt, dass die aktuelle Gestaltung des Systems Profifußball gerade kleine Vereine treibt, das Maximum an Geld herauszuholen. Die aktuelle Verteilung der enormen Einnahmen vor allem aus der Champions League lässt die Schere zwischen regelmäßigen Teilnehmern und den restlichen Vereinen, aber auch zwischen den großen Ligen und den übrigen Fußballnationen extrem auseinanderklaffen. Das System Profifußball ist krank und fährt gegen die Wand. Hier trägt auch unser eigener Verein Verantwortung und hätte mit seiner herausragenden Bedeutung im europäischen Fußball die Möglichkeit, sich für grundlegende Veränderungen einzusetzen, um den Fußball, wie wir ihn kennen und lieben, zu retten. Aber angesichts der in Relation immer noch enormen Einnahmen aus den TV-Geldern sollte auch Viktoria Pilsen sowohl den eigenen Fans als auch den Gästefans einen angemessenen Preis für die Eintrittskarten anbieten können.

70 Euro für ein Vorrundenspiel sind eine Schande!

Club Nr. 12 und die Gruppen der Südkurve München

500% PRICE INCREASE? FUCK YOU! CLARIFICATION CONSIDERING THE TICKET PRIZES FOR THE MATCH OF VIKTORIA PILSEN – FC BAYERN

We protest the ticket prizes which Viktoria Pilsen charges for their Champions League match against our team. The cheapest ticket on that day is 70, -€, this equals a prize increase of 500% compared to the regular prize level of Viktoria Pilsen during their regular season. Digging this deep into the fans’ pockets is more than respectless.

UEFA – YOUR PRICE CAP IS USELESS

Grossly overprized tickets are a never-ending story in the Champions League. Due to this the UEFA has introduced a prize cap of 70, -€ for the cheapest away fan’s ticket. This prize cap is far away from reality of life of the fans because it is way too high. Football needs socially acceptable ticket prizes to meet its own standards of being a sport for every fan. But the fans are even stripped of their last penny.

The prizes for our tickets for the match against Viktoria Pilsen are just one of many examples for the need of a stricter regulation because the clubs see this cap as an invitation to get the most out of these matches, sometimes even trying to get around it by sleight of hand. But this cap should also live up to a higher significance of matches in the knockout phase in countries that have a generally higher level of ticket prizes. So, the easiest solution is a clear prize cap that does justice to RESPECT FANS and that allows fans from every social class and every country across Europe to take part in the most beautiful game in the world: TWENTY IS PLENTY!

If there is a lack of will or power to implement such a regulation, there are more ideas available for finding a better regulation than the existing one.

We do see the aspect that the current design of the system of professional football motivates especially the smaller clubs to try to get the most of money. The gap between constant participants of the Champions League and the other clubs, but also between the big leagues and the other nations of football, is becoming bigger everyday thanks to the current distribution of money, especially the enormous amount of money generated within the Champions League. The system of professional football is sick and is headed against the wall. Our club is responsible in this aspect as well and has the chance, thanks to its outrageous relevance in European football, to step up and call for ground shaking changes to save the football that we all know and love so much. But, in relation to the enormous amount of money that Viktoria Pilsen gets out of the broadcasting revenues, the club should be able to offer its own fans, as well as the away fans, tickets with fair prizes.

A prize of 70 € for a group match is a shame!

Club Nr. 12 and the groups of Südkurve München

bookmark_borderStop UCL Reforms!

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Das Gespenst der Super League war im letzten Frühjahr fast so schnell verflogen wie es aufgetaucht war. In seinem Windschatten und weitgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit wurde von den UEFA-Gremien aber eine Reform der Europapokalwettbewerbe durchgewunken, die beinahe die gleichen Ziele wie die Super League verfolgt: Mehr Geld und Planungssicherheit für einige wenige Vereine. 

Warum lehnen wir diese Reform ab?

  • Die europäischen Wettbewerbe werden unnötig aufgebläht

In der Champions League sollen zukünftig alle Mannschaften 10 statt 6 Gruppenspiele absolvieren. Ganz abgesehen von der Mehrbelastung für die Spieler wird es für uns Fans mehr bedeutungslose Spiele geben. Die spannenden KO-Spiele, denen wir allen entgegenfiebern, nehmen prozentual ab.

  •  Der neue Modus raubt zusätzlich die Spannung

Die UEFA will das Schweizer Modell einführen. Es spielen zwar nicht alle Mannschaften gegeneinander, aber alle Vereine werden in einer großen Tabelle geführt. Die ersten 8 qualifizieren sich fürs Achtelfinale, die Plätze 9-24 müssen in die Play-Offs. Nach 10 Spieltagen scheiden also lediglich 33% der Mannschaften aus. Im alten Modus waren nach 6 Spieltagen immerhin 50% aus der Königsklasse ausgeschieden. 

  • Die sportliche Qualifikation wird teilweise ausgehebelt 

Spielen in der Champions League schon lange nicht mehr nur die Champions der eigentlichen Nationen soll nun auch für große Vereine mit völlig verkorkster Saison ein Hintertürchen eingebaut werden und zwei Wildcards basierend auf früheren Erfolgen vergeben werden.

  •  Die gesamte Reform geht zu Kosten des nationalen Wettbewerbs

Mehr sichere Einnahmen für die großen Klubs bedeutet, dass die Schere in den heimischen Ligen immer weiter auseinander geht. Serienmeister und klar segmentierte Ligen sind die Folge. 

Wir Fans wünschen uns mehr Spannung in den nationalen Ligen, keine Zwei- oder Dreiklassengesellschaften. Europäische Spiele sollen Highlights bleiben, denen man wochenlang entgegenfiebert.

Dafür braucht es Reformen, aber die müssen in eine andere Richtung gehen. Die Zahl der Gruppenspiele darf keinesfalls erhöht werden. Eine Qualifikation zu den europäischen Wettbewerben darf nur auf dem sportlichen Weg über die Vorsaison möglich sein. Die Europapokalteilnehmer müssen mehr Geld an ihre nationalen Mitbewerber abgeben.

So kommen wir in Europa und Deutschland langsam zurück zu dem spannenden sportlichen Wettbewerb, den wir alle sehen wollen. 

SÜDTRIBÜNE DORTMUND
SÜDKURVE MÜNCHEN

bookmark_borderFußball für Fans statt Millionäre

Der Fussball braucht Reformen, aber nicht diese CL-Reform. Die Fans und der Sport müssen wieder in den Mittelpunkt gestellt werden. Der FC Bayern ist einer der großen Akteure im Fussball und trägt daher Verantwortung. Die Verantwortlichen müssen zeigen, dass sie dieser Verantwortung gerecht werden.
Jetzt liegt’s an euch!

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bookmark_borderEin Perspektivwechsel ist nötig

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Nachdem wir uns die vergangenen beiden Tage mit den Fehlentwicklungen im Fußball beschäftigt haben, widmen wir uns heute der Zukunft…

Es ist an der Zeit das Rad zu stoppen. Alle Beteiligten am Mikrokosmos Fußball täten unserer Meinung nach sehr gut daran innezuhalten und einen Wechsel der Perspektive zu wagen. Auch wir Fans müssen uns vom „Höher, schneller, weiter“ verabschieden. Es wird nicht immer nur attraktive Spiele geben und bei aller Begeisterung für diesen Sport werden wir es auch überleben, wenn nicht rund um die Uhr im Fernsehen gegen den Ball getreten wird. Solange wir alles mitmachen und alles was uns angeboten wird konsumieren, werden diese Bedürfnisse auch erfüllt werden.

Soll der Fußball ein Konzert der Reichen und Schönen sein? Eine exklusive Veranstaltung für einige wenige Vereine, die dieses Spiel, teilweise mehr schlecht als recht, mitspielen können und wollen?

Oder soll der Fußball nicht doch wieder zum Gemeingut werden, ein verbindendes Element für alle die Menschen, die ihn lieben und sich ihm verbunden fühlen und in welcher Form auch immer daran beteiligt sind?

Dann müssen jetzt Reformen in die Wege geleitet werden. Echte Reformen, nicht nur Lippenbekenntnisse und Beschlüsse, die zwar vordergründig nett ausschauen, bestehende Ungleichheiten aber immer nur weiter verstärken.

Wir beanspruchen nicht für uns, die eine Lösung für alle Probleme des Fußballs zu haben. Wir sind aber fest davon überzeugt, dass unsere Perspektive zu lange geflissentlich ignoriert wurde und es durchaus von Wert wäre, diese einzunehmen und die Scheuklappen abzunehmen.

Ernstzunehmende Reformen beinhalten in unseren Augen Überlegungen zu folgenden Punkten:

– Eine Reduzierung der internationalen Spiele und eine Entzerrung des Terminkalenders zugunsten der nationalen Wettbewerbe.
– Eine Reduzierung von Gruppenspielen und mehr KO-Spiele.
– Die Abschaffung der an die Länder- und Klubkoeffizienten gekoppelten Qualifikationsplätze aus der aktuellen Reform, sowie allgemein eine geringere Gewichtung beider Koeffizienten.
– Die Rückkehr von mehr nationalen Meistern in die Champions League.
– Ein funktionierendes Financial Fairplay mit klar vorgeschriebenen Sanktionen, kein Ermessenspielraum für Funktionäre mit Interessenskonflikten.
– Begrenzung von Transfersummen, Gehältern und Beraterhonoraren.
– Die solidarische Umverteilung von zumindest 50% der Einnahmen auf nationale Verbände und ihre Vereine.
– Die Stärkung von Mitglieder- und Fanperspektiven in allen Vereinen. In Deutschland bedeutet das den Erhalt und die Stärkung der 50+1 – Regelung, in anderen Ländern müssen Strukturen dafür geschaffen werden.

Vor einem guten Jahr waren wir bereits an einem Punkt, an dem wir dachten, eine Rückbesinnung hätte eingesetzt. Große Worte von Demut und Bodenständigkeit waren zu hören. Fehlentwicklungen wurden benannt und Reformwille bekräftigt.

Seitdem hat sich nichts getan. Nach einer gewissen Zeit der Ruhe wurde, wenn auch in viele schöne Reden verpackt, weiter daran geschraubt, mehr und mehr Geld zu generieren.

Wer glaubt, wir hätten das nicht bemerkt, irrt. Wir erwarten, dass den Worten endlich Taten folgen.

Wir nehmen dafür explizit den DFB und Rainer Koch in seiner Funktion im UEFA-Exekutivkomitee in die Pflicht.

Wir nehmen dafür explizit die DFL und die European Leagues in die Pflicht.

Und wir nehmen unseren eigenen Verein und Karl-Heinz Rummenigge in die Pflicht. Durch seine Rolle in der ECA und dem UEFA-Exekutivkomitee hat er die Zügel in der Hand. Die, so die Darstellung, größten Agitatoren hinter der Super League haben an Macht und Einfluss verloren, nun besteht die Möglichkeit nachhaltige und solidarische Änderungen zu erwirken.

Wir glauben (noch) daran, dass das möglich ist!

Südkurve München

bookmark_border30 Jahre Ungleichgewicht

Gestern haben wir unsere Kritik an der aktuellen Reform näher erläutert, heute wollen wir aufzeigen, dass im Fußball schon viel länger strukturelle Ungerechtigkeit herrscht und woran das liegt.

Der Startpunkt ist sicherlich die Einführung der Champions League zur Saison 1992/1993 (genau genommen wurde bereits im Europapokal der Landesmeister 1991/1992 eine Zwischenrunde mit Gruppenspielen eingeführt), die damit verbunden Gruppenspielen sorgten für mehr garantierte Einnahmen bei den teilnehmenden Vereinen und ein deutlich besser kalkulierbares Risiko. Die momentane Situation ist also das Resultat einer dreißigjährigen Fehlorientierung im Fußball.

Richtig an Fahrt aufgenommen hat diese Entwicklung dann mit der Änderung der Champions League zur Saison 1997/1998, die es auch Vizemeistern ermöglich hat, am Wettbewerb teilzunehmen. Ab diesem Zeitpunkt wurde aus Attraktivitätsgründen und Gewinnstreben das Teilnehmerfeld immer weiter umgebaut, ab 1999 konnten sich aus einzelnen Verbänden bereits 4 Mannschaften qualifizieren.

Gekoppelt wurde die Verteilung der Startplätze an die bereits erwähnten Länderkoeffizienten. Diese sorgen dafür, dass einige wenige Teams aus großen europäischen Verbänden (Spanien, Italien, England, Deutschland, Frankreich) deutlich regelmäßiger Einnahmen aus dem internationalen Geschäft verzeichnen, sich die Chancen auf Erfolg für Teams aus diesen Ländern erhöhen, was wiederum dafür sorgt, dass weiterhin vermehrt Startplätze für Teams aus diesen Verbänden zur Verfügung stehen. Die Koeffizienten dienen also letzten Endes dazu, das System am Laufen zu halten und sicherzustellen, großen Verbänden und erfolgreichen Teams regelmäßig die Teilnahme und damit höhere Einnahmen zu sichern.

Gleichzeitig müssen selbst die Meister aus kleinen und mittleren Verbänden in die Qualifikation und haben keinen direkten Zugang zum Wettbewerb mehr. Nur 10 von 55 Landesmeistern sind direkt für die Champions League, die Liga der Meister, qualifiziert. Die Ungleichheit und die Abstände zwischen den Verbänden werden dadurch weiter vergrößert.

Darüber gibt es natürlich Ärger und die benachteiligten Verbände fordern immer wieder stärkere Berücksichtigung. Die UEFA hat sich dafür nun in typischer Manier eine Lösung einfallen lassen. Statt Wege zu finden, die Champions League wieder inklusiver zu gestalten, wurde mit der Conference League ein neuer Wettbewerb geschaffen. Der sportliche Wert ist fraglich, aber darum geht es ja nicht. Mehr vermarktbare Spiele bedeuten wieder mehr Einnahmen, und die kleineren Vereine dürfen sich als Globuli über eine Teilnahme am Europapokal freuen, wie sinnlos dieser auch sein mag.

Neben dem dadurch schon vorhandenen Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Verbänden, sorgt dieses System auch für ein ebensolches in den nationalen Ligen, was von den Ligen auch in regelmäßigen Abständen kritisiert wird. Die Einnahmen gehen zu großen Teilen an die Teilnehmer der Champions League, die „Solidaritäts“-Abgaben an die nationalen Ligen spotten dieser Bezeichnung. Wie schon erläutert, sind und waren es immer nur zwischen 5% und 4% der Gesamteinahmen. Das Resultat davon ist große Ungleichheit in den Einnahmen zwischen den Vereinen in den nationalen Ligen, was wiederum die Spannung stark reduziert. Mit unserem eigenen Verein in Deutschland, Juventus in Italien und PSG in Frankreich führt das zu Serienmeistern. Die Ligen verlieren an Attraktivität, das große Geld lässt sich nur international machen, ein Teufelskreis ist entstanden. Richtig absurd wird es dann an der Stelle, an der die führenden Klubs in Deutschland, vorneweg der FC Bayern und Borussia Dortmund sich einer solidarischen Verteilung der nationalen TV-Gelder verweigern, weil sie die möglichen Einbußen, aufgrund der horrenden Summen, die in anderen Ländern verteilt werden, nicht verkraften wollen und damit mahnen den Anschluss im internationalen Geschäft zu verlieren.

Die Verteilung der Einnahmen ist nicht der einzige Faktor, der diese Ungleichheit befeuert. Investoren drängen seit Jahren in den europäischen Fußball und sorgen für ein enormes finanzielles Ungleichgewicht. Über den negativen Einfluss von Investoren wollen wir uns an dieser Stelle gar nicht im Detail auslassen. Festzuhalten ist aber, dass der momentane Stein des Anstoßes, die Super League maßgeblich durch Investoren vorangetrieben wurde. Fußballfremde Investoren, die ein amerikanisches Verständnis von Spitzensport in den europäischen Fußball tragen möchten und einzig und allein an Gewinnmaximierung interessiert sind. Die Stimme der Fans wird von ihnen erst dann berücksichtigt, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Gerade die Umkehr der englischen Beteiligten bezüglich der Super League – Pläne hat das deutlich gemacht. Fans (sowie Spieler und Trainer) der ältesten Vereine im Fußball waren überrascht, enttäuscht und wütend über die Pläne, die ihre Eigentümer ohne jegliche Rücksicht aus sie beschlossen haben. Das konnte passieren, da es keinerlei Strukturen gibt, die Beteiligung der Fans ermöglicht. Mitgliederbeteiligung oder gar die deutsche 50+1 – Regel sind kein Allheilmittel gegen negative Einflüsse, das zeigen die Beispiele von Real Madrid oder dem FC Barcelona in Spanien oder die Ausnahmen der 50+1-Regel, die u.a. für einen Getränkehersteller in Deutschland gelten. Sie können aber ein Weg sein, um Fehlentwicklungen zu verhindern und den Ausverkauf des Fußballs nicht kommentarlos hinnehmen zu müssen.

Es geht aber nicht darum das Lied von den bösen Investoren zu singen, die den armen Leuten den Fußball gestohlen haben. Das mag im Ergebnis so aussehen, mit Diebstahl hat das aber wenig zu tun. Vereine (& auch viele Fans) haben ihnen den Fußball im Streben nach Erfolg zu Füßen gelegt. Der Traum vom internationalen Erfolg hat viele dazu gebracht, die Augen davor zu verschließen, wer sich da einkauft, die Hauptsache war, es fließt Geld. Zumindest bis irgendwann das böse Erwachen folgt. Das ist auch kein reines Problem der Topklubs in Europa. Bis in die unteren Ligen öffnen sich Vereine, in Deutschland durch Ausgliederung der Profiabteilungen, externen Geldgebern, meistens mit dem Heilsversprechen, dass diese Investoren den Verein zurück in höhere Ligen und näher an bzw. bis ins europäische Geschäft bringen.

Dort greift dann theoretisch ein von vor der UEFA vor 8 Jahren eingeführtes Instrument, das Financial Fairplay (FFP), das dafür sorgen soll, dass die Klubs nur geringfügig mehr ausgeben dürfen, als sie einnehmen. Das Problem ist bloß, die Regelung ist zahnlos. Sie ist zum einen zu umgehen, wie Paris St. Germain mehrmals bewiesen hat, zum anderen ist die UEFA, wer hätte es gedacht, keinen Deut besser als die anderen Beteiligten in diesem Zirkus und will den finanzstarken Investoren nicht schaden. Sie sorgen schließlich für ein besser vermarktbares Produkt oder auch einfach direkt für Einnahmen, wie z.B. Nasser Al-Khelaifi, der Präsident von PSG, der gleichzeitig Vorsitzend von BeIN Sports ist, die wiederum Übertragungsrechte an der Champions League besitzen.

Kommt es dann zu nachweisbaren Verstößen, wird meistens mit sanften Strafen reagiert, um die Geldgeber nicht zu verprellen. Zwar wurden im Rahmen des FFP auch schon namhafte Klubs bestraft, die momentanen Schwergewichte des europäischen Fußballs kamen bisher aber weitgehend ungeschoren davon. Wir lassen das einfach mal so stehen.

Die horrenden Summen führen zu einem Wettrüsten bei Transfersummen und Gehältern (und damit einhergehend Beraterhonoraren). Die Spieler werden zu modernen Gladiatoren, die Ausgaben der Vereine für die Kader schießen immer weiter in die Höhe, wer das Spiel nicht mitspielt wird abgehängt. Müßig zu erwähnen, dass die einzige Reaktion darauf immer nur darin besteht, mehr Geld zu generieren, das Rad dreht sich weiter.

Genug des Rückblicks und der Kritik. Schaut morgen wieder vorbei, wenn wir einen Blick in die Zukunft wagen und erklären, was ein Perspektivwechsel bringen könnte.

Südkurve München